Auf verschiedenen Ebenen besitzt der Komplex in seiner Ursprungsform fast 10.000 m² Nutzfläche in unterschiedlichen Baustilen. Nachdem in den 90er Jahren dort eine Krankenhausbettenproduktion ansässig war, werden heute nur noch Teilbereiche für den Bau von Spezialbetten genutzt.
Vor einigen Jahren konnte die Entwicklungsgesellschaft der Gemeinde Engelskirchen den Bereich erwerben. Gleichzeitig begannen die Überlegungen für eine Neunutzung. Nach intensiver Vorbereitung konnten nun die Planungen vorgestellt werden.
Das vorgesehene regionale Innovationszentrum „Alte Bücherfabrik“ umfasst drei Teilbereiche:
Bürgerzentrum
In das Innovationszentrum ist ein Bürgerzentrum mit verschiedenen sozialen und ehrenamtlichen Angeboten integriert. Hierzu zählen u.a. die Bücherei, die „Vorratskammer“ (Tafel), die Flüchtlingshilfe, die VdK-Beratungsstelle, der AWO-Seniorentreff und das Archiv des Heimat- und Verschönerungsvereins. Hierzu verlagern u.a. die Nutzer des sanierungsbedürftigen alten Ründerother Rathauses ihre Angebote in die neuen Räumlichkeiten des Bürgerzentrums. Ergänzt wird dieser Quartierskern durch eine Multifunktionshalle, deren Unterteilung in einzeln nutzbare Kompartimente, u.a. Seminare der Volkshochschule, Sprachunterricht für Flüchtlinge, Fortbildungen und Informationsveranstaltungen der Vereine möglich macht. Bei größeren Veranstaltungen finden bis zu 500 Personen in der Halle Platz, die auch eine Bühne und professionelle Technik bietet. Eine Restauration/Cafeteria komplettiert das Bürgerzentrum, welches ein bedeutsames Grundangebot der sozialen Daseinsversorgung im Gemeindegebiet Engelskirchen darstellt.
Zentrum für Pflege und Gesundheit
Innovative Gesundheitsstrategien, umfassende Präventionsangebote, betriebliches Gesundheitsmanagement, geriatrische Fachleistungen und eine breit angelegte sowie zukunftsorientierte Pflegeberatung bilden das Gerüst des Zentrums für Pflege und Gesundheit. Hierzu zählen auch fachärztliche Dienstleistungen, ganzheitliche Ansätze im persönlichen Gesundheitsmanagement und vor allem innovative Angebote zur individualisierten Qualifikation von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen sowie die Beratung in der individuellen finanziellen Situation. Starke Partner sind dabei u.a. die Kath. Kliniken Oberberg, der Oberbergische Kreis, die Volksbank Oberberg, verschiedene Dienstleister im Gesundheits- und Pflegesektor und nicht zuletzt entsprechend positionierte Vereine sowie Selbsthilfegruppen. Ergänzt wird das Spektrum durch leistungsfähige Physiotherapieangebote und ein hochwertiges Center für Bewegung und Fitness. Dabei stehen das Zusammenwirken aller Anbieter, die kurzen Wege, die hohe Kompetenz und die innovativen Strategien der Gesundheitssicherung im Vordergrund.
Gewerbe- und Dienstleistungsbereich
In dem an der L 136 gelegenen Teil des Komplexes entstehen in den historischen Werkshallen moderne Büro- und Dienstleistungsräumlichkeiten, die flexibel zu unterschiedlich großen Einheiten zusammengefasst werden können und damit breite Einsatzmöglichkeiten für gewerbliche Mietinteressenten bieten. Auf insgesamt gut 2500 m² Fläche stehen in dem besonderen Ambiente neben den üblichen Raumgrößen auch Großraumbüros mit Co-working Space und Besprechungsräume zur Verfügung, die alle barrierefrei erreichbar sind. Die Seminar- und Veranstaltungsräume im Bürgerzentrum können nach Absprache ebenfalls mitgenutzt werden.
Den Nutzern des Gewerbe- und Dienstleistungsbereichs, aber auch der Öffentlichkeit steht die Nutzung des Centers für Bewegung und Fitness offen. Hier sollen spezielle Angebote wie ein angeleitetes Gesundheitstraining in der Mittagspause oder nach der Arbeitszeit sowie eine gezielte physiotherapeutische Betreuung besondere Akzente setzen. Die Cafeteria bzw. das Restaurationsangebot gehören ebenfalls zum ergänzenden Leistungsspektrum. Für berufstätige Eltern, die im Innovationszentrum tätig sind, wird eine U3-Betreuung durch eine vor Ort tätige Tagesmutter möglich sein. Danach soll eine enge Zusammenarbeit mit den beiden in fußläufiger Entfernung liegenden Kindergärten greifen, so dass eine optimale Möglichkeit besteht, Beruf und Familie zu vereinbaren.
Weitere Projektbesonderheiten
- Umnutzung eines historischen Fabrikkomplexes mit Erhalt der prägenden Bausubstanz und Gestaltungsdetails. Entwicklung eines Quartierkerns.
- Zusammenarbeit mit dem benachbarten Industrieunternehmen Dörrenberg Edelstahl bei der betrieblichen Gesundheitsvorsorge, dem Restaurationsangebot („Mittagstisch“) und der Nutzung von Parkplätzen bei Großveranstaltungen.
- Zukunftsweisendes Nahwärmekonzept: Untersuchung der Nutzungsmöglichkeit der Abwärme des benachbarten Stahlwerks zur Wärme- und Kälteversorgung des gesamten Innovationszentrums.
- Gemeinschaftliche E-Autos und E-Bikes für die Nutzer des Innovationszentrums.
- Besondere betriebliche Gesundheitsversorgung, medizinische und physiotherapeutische Betreuung sowie Fitnessbegleitung der im Innovationszentrum tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich.
- Beantragtes Projekt der Regionale 2025.
Die Gesamtkosten für das Projekt werden sich auf ca. 20 Millionen Euro belaufen. Erwartet wird eine Förderung von 60%. Nunmehr startet ein Architektenwettbewerb, der konkrete Planungsdetails bis Ende dieses Jahres erbringen soll. Danach soll die endgültige Entscheidung zur Realisierung fallen.