Faszination einer unbekannten Welt
Stefan Voigt (Leiter des Arbeitskreises Kluterthöhle e.V.) mit dem "Baum des Glücks"© Gero Steffens - Deutsches Bergbau-Museum Bochum
Nicht nur für das Bergische Land war es 2019 die Jahrhundertentdeckung:
20 Jahre lang hatten Forscher nach einem Eingang zu der Höhle gesucht, die sie im Mühlenberg bei Ründeroth vermuteten, dann fanden sie einen Weg in das „Windloch“ und entdeckten ein unglaubliches unterirdisches Reich mit außergewöhnlichen Kristallen, Kalkgebilden und beeindruckenden Hohlräumen – von ungeahnten Dimensionen und noch nie von einem Menschen betreten. Nach den Vermessungen der ersten Monate stand fest: Mit mehr als 8.000 Metern ist das Windloch die weitaus größte Höhle Nordrhein-Westfalens und sogar deutschlandweit unter den Top 10. Da die Höhle bisher vollständig unzerstört ist und daher einen hervorragenden nationalen Wert besitzt, soll sie NICHT für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Wanderweg auf den Spuren der neuen Riesenhöhle
Am 21. August ist der neue Bergische Streifzug #14, der 8,4 km lange „Höhlenweg“ in Engelskirchen-Ründeroth, eingeweiht worden.
Auf insgesamt zehn ansprechend gestalteten Infotafeln erfährt der Wanderer nun allerlei Spannendes zur Entstehung von Höhlen, zur Arbeit eines Höhlenforschers, zur Entdeckung und Erforschung des „Windlochs“, aber auch zu verschiedenen naturwissenschaftlichen und geschichtlichen Besonderheiten am Wegesrand. Die aus dem WDR bekannte Maus bietet zudem eine spezielle Ansprache an Kinder im Grundschulalter und beantwortet die grundlegenden Fragen in einfacher Sprache.
Damit das Thema Höhlen und Höhlenforschung noch unterhaltsamer vermittelt werden kann, gibt es zwei Audiostationen, an denen Höhlenforscher Stefan Voigt äußerst lebendig über die Arbeit als Höhlenforscher und die Entdeckung des Windlochs berichtet.
Höhlenerlebniszentrum
Gebäudeentwurf Höhlenerlebniszentrum© Gemeinde Engelskirchen
Geht es nach den Wünschen von Bürgermeister Dr. Karthaus, wird in Engelskirchen 2022 im derzeitigen Kassenbereich der Aggertalhöhle etwas Großes eröffnet: Das Höhlenerlebniszentrum. In der Einrichtung soll ein multifunktionaler Raum beste Voraussetzungen für Erleben und Entdecken, aber gleichzeitig auch für Genießen und Ausruhen bieten. Er ist Versammlungsplatz für größere Gruppen, aber auch Gastronomiebereich. Hier sollen Exponate ausgestellt, Fragmente von Teilen des Windlochs nachgebaut und der Grundriss des Windlochs auf dem Boden des Raums abgebildet werden. In einem VR-Raum soll 4 bis 5 Personen gleichzeitig die Möglichkeit geboten werden, dass Windloch virtuell zu erforschen.
Erleben, lernen und genießen gleichzeitig. Multifunktionsraum im Höhlenerlebniszentrum© Gemeinde Engelskirchen
Für Kinder ist das gesamte Höhlenerlebniszentrum gleichzeitig ein Erlebnisspielplatz, wo zudem besondere Herausforderungen warten. Ein höhlenähnlich gestalteter Kletterschacht und ein Kriechraum laden zum Abseilen und Kriechen ein und vermitteln echtes Höhlenforscherfeeling. Dies kann dann eine weitere Steigerung durch eine kindgerechte “Entdeckertour“ bei der Begehung eines besonderen Abschnitts der Aggertalhöhle erfahren.
Besonders hervorzuheben ist die 1071m lange Aggertalhöhle, die als Schauhöhle nach der nun bevorstehenden Sanierung und Installation einer neuen Beleuchtung einen hervorragenden Einblick in die fossile devonische Riffwelt sowie in den bizarren neuentdeckten Kosmos des Windlochhöhlensystems (die Aggertalhöhle ist ein durch die Taleintiefung abgetrennter Teil des Höhlenlabyrinthes) bietet und die Besucher begeistern wird.
Berichterstattung
Hier finden Sie alle bisherigen Artikel der Gemeinde Engelskirchen über das Windloch:
26.11.2020 - Höhlenzentrum geplant
24.08.2020 - „Höhlenweg“ als neuer Bergischer Streifzug eröffnet
23.06.2020 - Einzigartige Riesenkristallfunde
31.01.2020 - Vortrag zum Windloch am Mühlenberg (mit Video)
12.09.2019 - Windloch ist nun offiziell Riesenhöhle
05.04.2019 - Sensationeller Höhlenfund in Ründeroth